Am vergangenen Wochenende stand für die 1. Sömmerdaer Mannschaft der bisher schwerste Spieltag der Saison auf dem Programm. Schon am Freitagabend kam es zum Nachholspiel der Rückrunde gegen die zweite Vertretung vom HSV Apolda, bevor es am Samstagabend zur Begegnung gegen TSV Motor Gispersleben – Handball in Erfurt kam. Zudem ging es für die Männer von Trainer Schrödter noch um die abschließende Platzierung in der Hauptrunde, die über die Teilnahme an der Endrunde um entweder den Klassenerhalt oder Platz 5 entscheiden würde.
Im Heimspiel gegen Apolda fingen beide Mannschaften verhalten an und vergaben ihre ersten Angriffe, bevor ein 7m in der vierten Minute den Bann brach. Ab jetzt ging es in hohem Tempo immer hin und her, wobei Apolda die effektivere Mannschaft war. Vor allem die beiden bei der Oberligamannschaft mittrainierenden Youngster Tim Strzala und Arwid Rauch stellten den Sömmerdaer Abwehrverbund immer wieder vor Probleme und erzielten sechs der ersten acht Apoldaer Tore, insgesamt kamen die beiden sogar auf 16 Treffer. Selbst erspielten sich die 05er zwar immer wieder Chancen, konnten den Ball aber nur selten im gegnerischen Kasten unterbringen. Zu oft blieb man am Apoldaer Torwart hängen oder warf den Ball gleich ganz am Tor vorbei, wobei man auch eine zwischenzeitliche Überzahl nicht zu nutzen wusste. Auf der Gegenseite stand die Abwehr hingegen teilweise zu offen und zu selten konnten sich auch unsere Torhüter auszeichnen. So konnte sich Apolda früh Tor um Tor absetzen und führte nach 18 Minuten schon mit 4:10. Nach einigen Umstellungen in der Abwehr als auch im Angriff fanden die 05er jetzt endlich mehr und mehr Zugriff aufs Spiel, ohne wirklich überzeugen zu können. Bis zur Halbzeit, in die es mit einem 9:16 ging, blieb es so bei einem sechs Tore Rückstand.
Aus der Kabine kamen beide Mannschaften hoch motiviert. Sömmerda hatte einiges gut zu machen, während Apolda den Sack zu machen und das Spiel entscheiden wollte. Die Partie wurde so zunehmend körperlicher und auf beiden Seiten wurde ordentlich zugepackt. Bis Minute 40 holten sich beide Mannschaften je zwei Zeitstrafen und mehrere Strafwürfe ab, wobei auch hier Apolda weiterhin die effektivere Mannschaft blieb. Sömmerda hingegen kam weiter über den Kampf und gestaltete das Spiel zumindest ausgeglichen (13:19, 40. Min). Nach Auszeiten von beiden Trainern beruhigte sich das Spiel in der Folge ein klein wenig, am allgemeinen Bild änderte sich jedoch nicht viel. Zwar begann jetzt die beste Phase der Hausherren, in der sie sich immerhin bis auf drei Tore heranarbeiten konnten (21:24, 54. Min), mehr war allerdings nicht mehr drin. Die Kräfte ließen nach und bis zum Abpfiff kam kein weiteres Sömmerdaer Tor mehr hinzu. Apolda hingegen betrieb Wiedergutmachung und stellte bis zum Abpfiff den alten sechs Tore Abstand wieder her.
Es spielten: Michael Gleichmann, Gustav Könnecke; Sergej Beck, Martin Deichstetter (4), Christoph Frey, Sebastian Lange (1), Felix Lenke (5), Frank Meyer (1), Paul Pankratz, Marco Schade (6/1), Stefan Schrödter (1), Paul Spiller (2), Konstantin Wolf (1)
Strafen: 3×2 Min Sömmerda, 4×2 Min Apolda
7m: 1/5 Sömmerda, 4/5 Apolda
Zuschauer: ca. 80
Schiedsrichter: Klich, Pfefferkorn
Schon am nächsten Tag ging es gegen Gispersleben mit dem Handballwochenende weiter. Nach der Niederlage vom Vortag waren die Sömmerdaer Männer hoch motiviert und wollten endlich den ersten Sieg der Saison gegen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle holen. Leider merkte man der Mannschaft an, dass keine 24 Stunden zwischen den beiden Spielen lagen.
Gispersleben ging hellwach ins Spiel und brachte direkt den ersten Angriff im Sömmerdaer Tor unter. Gleiches lässt sich leider nicht für die 05er sagen. Zwar zeigten sich Abwehr und Torhüter im Gegensatz zum Vortag deutlich verbessert und machten den Gastgebern das Leben schwer, im Angriff lief dafür zunächst nichts zusammen. 15:23 Min dauerte es, bis Christoph Frey nach einer schönen Einzelaktion den sehr gut haltenden Gisperslebener Torwart aus einem eigentlich unmöglichen Winkel das erste Mal überwand. Bis dahin ließen die 05er allerdings eine Chance nach der anderen, inklusive zwei Strafwürfen, sträflich liegen (4:1, 16. Min). Auch jetzt dauerte es noch weitere drei Minuten, bis der Knoten endlich platzte und Paul Pankratz das nächste Tor erzielte (6:2, 19. Min). Endlich bissen sich die Angriffe der Sömmerdaer nicht mehr im Mittelblock des Gegners oder am Torwart die Zähne aus. Über die Außen wurde das Spiel breit gemacht und so eröffneten sich auch Stefan Schrödter, Martin Deichstetter und Paul Spiller endlich Räume, die sie nutzen konnten (7:6, 26. Min). Gispersleben, sichtlich geschockt, dass die 05er doch noch anfingen Gegenwehr zu leisten, fing sich allerdings wieder und konnte das Ergebnis bis zur Pause wieder auf ein 10:7 erhöhen.
Den besseren Start in Halbzeit zwei erwischten dann auch wieder die Gastgeber. Auf beiden Seiten dominierten weiterhin die Abwehrreihen das Spielgeschehen, Gisperleben aber nutzte die sich bietenden Chancen konsequenter und konnte sich weiter absetzten (16:10, 39. Min). Trainer Schrödter reagierte mit einer Auszeit und unterbrach so den Gisperslebener Lauf. Die Auszeit trug Früchte und jetzt waren es wieder die 05er, die am Drücker waren. 12 Minuten lang ließ Gustav Könnecke im Tor in Zusammenarbeit mit der Abwehr keinen Gegentreffer mehr zu. Vorne ließ man zwar immer noch einige Chancen liegen, konnte in dieser Zeit aber immerhin weiter Verkürzen (16:13, 51. Min). Wie schon am Vortag gegen Apolda schien der Mannschaft auf den letzten Metern die Kraft auszugehen und es gelangen nur noch zwei weitere Tore. Gispersleben betrieb noch ein wenig Ergebniskosmetik und setzte mit dem Treffer zum 20:15 den Schlusspunkt in einem vor allem vom Kampf und der Abwehr bestimmten Spiel.
Wie ein Roter Faden zogen sich zwei Dinge durch beide Spiele: Zum einen, dass die Einstellung und der Kampf innerhalb der Mannschaft stimmt, zum anderen, dass wir uns durch unsere mangelnde Chancenverwertung am Ende selber schlagen. Sowohl gegen Apolda als auch gegen Gispersleben ließ man vor allem zu Beginn der Spiele Reihenweise Chancen liegen und brachte sich so selber ins Hintertreffen. Als Konsequenz stehen zwei am Ende verdiente Niederlagen und der letzte Platz in der Hauptrunde der Landesliga zu buche. Nach dem letzten Hauptrundenspiel gegen Suhl heißt es nun also: Abstiegsrunde gegen Ilmenau, Nordhausen und Oberdorla. Dann muss die Mannschaft den Bock endlich umstoßen und beweisen, dass sie auch in der Landesliga spiele gewinnen kann.
Es spielten: Michael Gleichmann, Kai Hölzen, Gustav Könnecke; Sergej Beck, Martin Deichstetter (1), Christoph Frey (5), Frank Meyer, Paul Pankratz (2/1), Marco Schade (4/3), Stefan Schrödter (1), Paul Spiller (2), Konstantin Wolf
Strafen: 2×2 Min Sömmerda, 3×2 Min Gispersleben
7m: 4/7 Sömmerda, 5/7 Gispersleben
Zuschauer: ca. 50
Schiedsrichter: Hausdörfer, Löwe