Es war passend, dass das letzte Hauptrundenspiel der Sömmerdaer Männer an einem Sonntag in fremder Halle stattfand. Gegen die zweite Vertretung der HSG Suhl hatten die 05er ein weiteres schweres Spiel vor der Brust, ging es doch für die HV Goldlauter e.V. noch um die Chance auf die Aufstiegsrunde. Trotz der bisher enttäuschenden Saison verkaufte sich die nur mit 10 Mann angereiste Mannschaft teuer.
Suhl eröffnete mit einem Tor im ersten Angriff das Spiel. Wie es die Sömmerdaer Tradition in dieser Spielzeit verlangt, vergaben die 05er im Gegenzug ihren Angriff mit einem technischen Fehler und gerieten nach einem schnell ausgespielten Gegenangriff schon mit zwei Toren in Rückstand. Beide Mannschaften legten von Beginn an eine körperliche Gangart in ihrer Abwehrarbeit an den Tag, welche zunächst vor allem den Sömmerdaern auf die Füße fiel. Zwar fielen wenige Tore und man geriet nicht weiter in Rückstand, doch mit zwei frühen 7m und einer Zeitstrafe gegen Felix Lenke sah es so aus, als ob man sich vor allem selber das Leben schwer machen würde. Doch die Unterzahl schien die 05er nur zu beflügeln und so überstand man sie nicht nur schadlos, sondern konnte mit einem von Marco Schade verwandelten 7m sogar den Ausgleich erzielen (4:4 11. Min). Ab hier entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Suhler meist vorlegten. Immer wieder konnte Suhl auf zwei Tore davonziehen, aber die 05er hielten jedes Mal dagegen und kamen immer wieder auch zum Ausgleich (7:7, 16. Min; 10:10, 25. Min und 11:11, 29. Min). Leider gelang es in dieser Phase nie selber in Führung zu gehen. Suhl setzte den Schlusspunkt der ersten Halbzeit und es ging mit einem 12:11 in die Kabinen.
In Halbzeit zwei sollten sich die Ereignisse dann allerdings überschlagen. Zwar kam man mit einem erfolgreichen Angriff aus der Kabine, geriet danach aber durch eine Zeitstrafe gegen Martin Deichstetter direkt in Unterzahl. Wie in der ersten Halbzeit schon überstand man diese unbeschadet und konnte sogar zum ersten Mal in Führung gehen (12:13, 34. Min). Suhl schien nun den Kopf zu verlieren. Nach dem direkten Ausgleich griff die Suhler Abwehr etwas übermotiviert zu und holte sich innerhalb von 10 Sekunden zwei Zeitstrafen. Doch die doppelte Überzahl brachte auf der anderen Seite die 05er völlig aus dem Konzept. Zu oft wollte man mit dem Kopf durch die Wand und schnell abschließen, anstatt die Angriffe auszuspielen, und so ging Suhl trotz zwei Mann weniger auf dem Feld wieder in Führung. In Gleichzahl beruhigte sich das Spiel wieder ein wenig und nach einigem hin und her gelang es den 05ern erneut in Führung zu gehen (15:16, 39. Min). Wieder kochten die Suhler Gemüter etwas über und nach einem Foulspiel mit anschließendem Gemecker eines zweiten Suhlers stand man erneut in doppelter Überzahl auf der Platte. Und erneut waren die Sömmerdaer mit der Situation überfordert. Nicht nur holte sich Stefan Schrödter eine eigene Zeitstrafe ab, man konnte die Überzahl auch erneut nicht gewinnen und kam mit einem erneuten Unentschieden aus der Situation (17:17, 41. Min). Auf beiden Seiten schien es, als ob die Spieler komplett den Faden verloren hätten und beide Mannschaften ließen zunächst einen 7m liegen. Im Nachsetzten nach dem vom gut aufgelegten Michael Gleichmann gehaltenen Strafwurf kam nun Stefan Schrödter zudem deutlich zu spät und sah berechtigterweise Rot. Ein Suhler Spieler ging ihn darauf noch auf dem Feld an und bekam postwendend eine Zeitstrafe. Nach diesem Strafenhagel beruhigte sich das Spiel zunächst. Wie zuvor ging es immer hin und her, wobei mal die eine und mal die andere Mannschaft in Führung ging. Nach einer Auszeit des Gästetrainers in der 49. Minute übernahmen dann kurzeitig die 05er das Heft und konnten das erste Mal mit zwei Toren in Führung gehen (19:21, 51. Min). In der Folge ging die spielerische Ruhe aber ein weiteres Mal verloren. Mehrere unvorbereitete Abschlüsse und vergebene Chancen später war es erneut Suhl, die in Front gingen (22:21, 53. Min). In den Schlussminuten flachte das Spiel merklich ab und schon in der 56. Minute fiel das letzte Tor des Spiel zum 24:23 für die Hausherren.
Einmal mehr stimmten Einsatz und Wille der Mannschaft und einmal mehr hätte man bei kühlerem Kopf eventuell Punkte mit nach Hause nehmen können. Die gezeigte Leistung, vor allem mit einem sehr kleinen Kader, lässt aber für die nächsten Wochen hoffen, wenn in Hin- und Rückspiel gegen den Nordhäuser SV Handball und die VSG 1882 Oberdorla die Absteiger aus der Landesliga ausgespielt werden. Mit im Topf ist auch noch die SG Handball Ilmenau, gegen die allerdings nicht gespielt werden muss. Stattdessen gehen die Begegnungen aus der Hauptrunde schon in die Wertung ein.
Es spielten: Michael Gleichmann, Kai Hölzen; Martin Deichstetter (4), Johannes Grabis (1), Felix Lenke (5/1), Paul Pankratz, Marco Schade (8/2), Stefan Schrödter (1), Paul Spiller (2), Konstantin Wolf (2)
Strafen: 5x2min + 1xRot Sömmerda, 6x2min Suhl
7m: 3/4 Sömmerda, 3/4 Suhl
Zuschauer: ca. 40
Schiedsrichter: Grußdorf, Schwarzien